Willkommen beim Nordkapflug
   
 

 

Tag 3 - 15.06.2005 / Halmstad - Sundsvall - Skelleftea

 

 

 

Frühstück um 9:00 Uhr, leicht bedeckter Himmel. Schnell nochmal ein Wettercheck per Laptop in der Hotelhalle. Wir entschließen uns doch lieber an der schwedischen Küste nach Norden zu fliegen. Erstes Leg nach Sundsvall ca. 380 NM. Ein netter Taxifahrer bringt uns zum Flugplatz, er will evtl. auch den Flugschein machen. Am Flugplatz angekommen, müssen wir erst wieder jemand suchen der das Zahlenschloss zum Fluvoraum öffnen kann. Endlich kommt jemand 1-2-3-4, ok da hätten wir auch gleich draufkommen können. Der Raum ist sehr eng, ich kann nur ausserhalb eine Strich in die Megakarten reinmalen. Die eigentliche Route wird am Laptop erstellt und dann ins GPS übertragen. Unseren Flugplan faxen wir durch und confirmen ihn telefonisch. Er wird sofort angenommen und gilt ab 11.15 LT. Punkt 11:15 lassen wir an, Piste 19 mit Backdrag zum Startpunkt, die Piste ist fast 3 km lang doch der Controler hat ein einsehen und erlaubt uns auch schon nach 1 km zu starten. Komisch, irgendwie stimmen in Schweden die Funkfrequenzen nie. Gestern hat uns Malmö Control bis zur Landung auf den Platz begleitet, heute ist es Halmstad Tower, der uns noch lang nach der Kontrollzone auf seiner Frequenz haben will. Dann sollen wir auf Stockholm-Control umschalten, wo auch die ganzen Scandinavian-Airliner drauf sind. Doch die Frequenzen sind nie die, die wir bei der Vorbereitung aufgeschrieben haben. Unter uns zieht immer die gleiche Landschaft durch, Wald, Wiesen und Seen. Es gibt kaum eine Erhebung. Wir überlegen wo wir hier landen würden, sollte der Gute IO360 ein Problem haben. Oft gibt es schlicht nur die Möglichkeit Wald, oder Wasser. Bei Fallkoping bekommen wir die Freigabe zum Durchflug einer EDR und sehen wie unten auf dem Flugplatz ein kleiner Flieger startet. Kurze Zeit später setzt sich der Rennflieger neben uns. Wir wackeln mit den Flächen und winken uns gegenseitig zu. Dann schiebt der schwedische Rennflieger das Gas rein und prescht horizontal davon und zieht seine Möhre nach oben weg. Nicht schlecht und ich war so stolz auf unsere 140 kn GS. Weiter fliegen wir über eine Landschaft, die sich eigentlich seit den letzten 200 NM nicht geändert hat. Als würde man im Flugsimulator über die immer gleichen Texturen fliegen. Um die Flugplätze mit Kontrollzone befindet sich häufig ein großräumiger C-Luftraum. Sobald man in diesen Bereich kommt, wird man von Control auf die Turmfrequenz des Platzes geschickt. Bei Borlange bekommen wir den Hinweis, das im Moment ein Segelflugwettbewerb mit ca. 80 Seglern stattfindet. Und tatsächlich können wir zwei direkt an der Basis ausmachen. Unter uns nur Wald und Seen. Aber die Thermik ist sehr kräftig wenn auch mit ca. 3.500 ft nicht gerade hoch. Sundsvall ist nicht mehr weit und wir bekommen die Anweisung über den Pflichtmeldepunkt Tjuvholmen anzufliegen. Das Wetter ist hier sehr viel schöner als zu Beginn unseres Fluges. Nur so etwa 3/8 Bewölkung. Clear to land RWY 16, schon im Gegenanflug bekommen wir die Freigabe, der Wind bläst mit ca. 15 KN direkt von vorne. Nicht viel los auf diesem Platz wir tanken wieder voll und wollen dann planen wie wir weiterfliegen. Der Tankwagenfahrer nimmt uns in seinem Vorkriegs-Scania mit zum bezahlen. Wir suchen das C-Büro und auch hier ist wieder alles ausgestorben, allerdings gibt es ausser Fax auch einen PC mit Internet. Das Wetter wird nach Norden schlechter. Wir geben einen Flugplan nach Lulea auf, rechnen aber damit, dass wir soweit nicht kommen werden, da weiter nördlich mit Wolken in 400 ft Höhe zu rechnen ist. Wieder wird der Flugplan gefaxt und per Telefon bestätigt. Diesmal will AIS aber unser Routing nur mit Kürzel von VOR annehmen. Weiter im Süden sollten wir Fluplätze in Klarschrift, also ohne Kürzel angeben. Naja, ist halt ein großes Land. Um wieder auf den Flugplatz zu kommen, müssen wir eine Telefonnummer anrufen damit uns jemand reinlässt. Wir warten und warten aber keiner kommt. Mittlerweile läuft unser Flugplan und wir wollen langsam los. Endlich kommt ein Feuerwehrauto und wir werden reingelassen. Auf unsere Frage wo wir denn unsere Landegebühr bezahlen können winkt der Mann nur ab und meint egal. Irgendwie überlegt er es sich dann aber doch noch und fährt neben uns und meint wir sollen doch am nächsten Platz eine Saisonkarte kaufen. Werden wir tun, versprochen. Wir starten und fliegen weiter nach Norden der Küste entlang bei bestem Wetter. Südlich von Umea sieht man dann die ersten tiefen Wolken am Horizont. Wir fliegen weiter, bis wir an den Wolken sind und bitten Control unseren Flugplan auf Skelleftea zu ändern. Ein Wunder das Control den Namen überhaupt verstanden hat, den man spricht in ungefähr so aus: Schzellefftheah. Die Wolkenbasis wird immer tiefer. Wir sollen den Einflug in die Kontrollzone melden und bekommen die Freigabe per Special-VFR anzufliegen und zu landen. Die Basis ist jetzt bei knapp 1.000 Fuss. Auch auf diesem Platz ist ausser uns keiner da, nur eine PA 28 startet noch, dann sind wir das einzige Flugzeug am Platz. Wir tanken und verzurren den Flieger, ich nerve noch Otto, dass er mich ins schlechte Wetter geflogen hat ;-) wo doch vorher in Sundsvall noch so schön die Sonne gescheint hat. Mit dem Taxi gehts in den 17 km entfernten Ort ins Scandic Hotel, wo ich natürlich erst nach dem W-Lan frage, wegen dem Bericht hier. Anscheinend hat aber hier jedes Hotel solche W-Lan Netze. Es ist jetzt 23:48 und obwohl der Himmel stark bedeckt ist, ist es immer noch hell draussen. Morgen wollen wir nach Tromsö an die Norwegische Küste. Mal sehen ob es klappt.

Flugzeit: 04:30 Std. - 540 NM

hier gibt es Bilder des dritten Tages

Nachfolgend unser Flugweg.